Wer sich immer an die Regeln hält und nie eine Geschwindigkeitsbegrenzung übersieht wird wahrscheinlich kein typischer Nutzer von Blitzerwarngeräten- oder Apps sein. Aber für die Raser unter uns sind diese Anwendungen ein hilfreiches Mittel, um eine Warnung vor Radarkontrollen zu bekommen und ein Bußgeld zu vermeiden. Immerhin werden jährlich ca. 3 Millionnen Bußgeld-Bescheide alleine durch das Überschreiten der Geschwindigkeitsbegrenzung gestellt, ausgelöst durch ca. 4.500 stationäre Blitzer und etliche mobile. Warnegarät und Apps können helfen, nicht in die Falle zu tappen, aber ist deren Nutzung wirklich erlaubt?

Frühzeitig sollen Warngeräte die Fahrer auf Blitzer hinweisen. Einige Geräte sind sogar fähig, die Geschwindigkeitsmessung zu sabotieren. Feststeht, in Deutschland ist beides verboten - zumindest für die Nutzung durch den Fahrer*in. Alleine die Blitzerwarnung diverser Radiosender ist rechtens, da diese Information allgemein gültig ist und sich nicht speziell auf deine Fahrtstrecke bezieht.

Radar-Messung durch Störgerate verhindern

Es gibt „Jammer“, oder einfach auch Blitzer-Störgeräte, die es tatsächlich schaffen, das Signal der Radar-Messung zu verhindern. Diese Detektor- und GPS-Grundlage basierenden Warngeräte reagieren auf die Wellen der Radar- und Lidar-Messgeräte und warnen so vor festinstallierten Blitzern. Sie greifen dafür auf eine Datenbank von Blitzstandorten und GPS zu und können sowohl die 4.500 stationären Blitzgeräte, als auch den Verkehrsfluss überwachen. 

Es ist durchaus erlaubt, diese Geräte zu besitzen, allerdings muss es während der Fahrt inaktiv sein. Es ist schlichtweg nicht erlaubt, technische Geräte mitzuführen, die Verkehrsüberwachungsmaßnahmen anzeigen oder stören (Paragraf 23, Absatz 1c StVO).

Blitzgerät mobil

Verlass auf andere Fahrer*innen durch Blitzer-Apps

Natürlich können Apps oder fest verbaute Navigationssysteme ebenfalls deinen Standort per GPS mit möglichen Verkehrskontrollen abgleichen - das ist erlaubt, solange diese verzeichnet sind. Die meisten stationären Anlagen zählen dazu, allerdings nicht die mobilen Kontrollen per Radarpistole. Dafür werden diverse Apps, wie Blitzer.de fleißig von der Community gefüttert, die durch einen einfachen Klick Unfälle, Staus oder aber auch Blitzer melden können. Weitere Apps sind Radarbot oder Waze. 

Wann ist die Nutzung erlaubt

Du darfst die Apps auf deinem Smartphone haben und dich als Fahrer*in gerne vor Fahrtantritt mit deiner Warnapp über Verkehrskontrollen informieren - die Nutzung ist dir als Fahrer während der Fahrt aber untersagt. Soll heißen, gerätst du in eine Verkehrskontrolle der Polizei darf keine dieser Apps aktiv sein. Allerdings dürfte dein Beifahrer eine solche App aktiv haben und dich dann vor Blitzern warnen. Das darf rein rechtlich allerdings nicht auf deinen Wunsch hin geschehen sondern durch den Beifahrer selbst. Willkommen in Deutschland ;) Wirst du doch dabei erwischt droht dir ein Bußgeld.

Blitzerwarnapp

Bußgelder bei Blitzer-App

In Deutschland bekommst du eine Strafe von 75 Euro und einen Punkt in Flensburg, solltest du während der Fahrt mit aktiver Blitzer-App aufgegriffen werden. Noch höher wird die Strafe, wenn du noch dazu das Handy in der Hand gehalten hast, dann kannst du gut und gerne mit 100 Euro Strafe und einem Punkt in Flensburg rechnen. Übrigens hat die Polizei das Recht dazu, dein Smartphone auf die Nutzung der App zu untersuchen - verweigerst du diesen Zugriff, darf dein Smartphone sogar beschlagnahmt werden.

Blitzer-Apps im Ausland

Hier ist wirklich große Achtung geboten - in den meisten europäischen Ländern sind Blitzer-Warngeräte oder auch Warnsysteme auf installierten Geräten oder Apps generell verboten - die Strafen fallen dabei oft wesentlich höher aus als in Deutschland. Ein grundsätzliches Verbot gilt unter anderem in Belgien, Frankreich, Lettland, Litauen, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen, Polen, Schweden, Serbien, die Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien, die Türkei und Ungarn. Teilweise ist sogar alleine das Mitführen strengstens untersagt. So zum Beispiel in Finnland, Frankreich, Italien, Griechenland, die Niederlande, Polen, Schweden und die Schweiz - hier kann der Verstoß, abhängig vom Land, mit einer Geldstrafe ab 200 Euro oder gar mit einer Haftstrafe von bis zu 6 Monaten geahndet werden. 

In Albanien, Bulgarien und Rumänien kannst du deine Blitzer-Warnapp aber guten Gewissens einsetzen, ohne mit Konsequenzen zu rechnen.

Was aber überall gilt ist das Verbot von Geräten, die die Geschwindigkeitsmessung verhindern, indem sie die Signale der Radar-Messung stören - diese dürfen bei Entdeckung durch die Polizei beschlagnahmt und vernichtet werden.